Lebendsammlungen in Genbanken

Die pflanzliche In-vitro-Vermehrung in der Zell-, Gewebe- und Organkulturen auf keimfreien Nährböden im Reagenzglas kultiviert werden, spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung unserer Wild- und Kulturpflanzen. An der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn wird an Gehölzen aus der In-vitro-Genbank - im Rahmen der Weiterentwicklung von Forschungsprodukten zur Marktetablierung - eine Erhaltungskultur bei 5°C (ohne Licht) untersucht. Sehr gute Ergebnisse konnten bei der Elsbeere (Sorbus torminalis) erzielt werden.

 

Weltweit werden in mehr als 1750 Institutionen (Genbanken) Pflanzen, Samen oder Gewebeproben in Kühlkammern (-18°C), in Tanks mit flüssigen Stickstoff (-196°C) oder als reale Pflanze erhalten. Seit 2008 gibt es auf dem Archipel Spitzbergen - 1300 km vom Nordpol entfernt - eine moderne Arche Noah, den Svalbard Global Seed Vault (Saatgut-Tresor des Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt), der Sicherheitskopien der Bestände aus den wichtigsten Genbanken hütet. Aus aller Welt wird Saatgut zum Erhalt und dem Schutz der Arten- und Varietäten –Diversität von Nutzpflanzen eingelagert. Ein Krisenfall trat bereits vier Jahre nach der Eröffnung ein: Als im syrischen Aleppo das Internationale Zentrum für landwirtschaftliche Forschung in Trockengebieten (ICARDA) - das Saatgut von 40 Staaten des Nahen Ostens sammelte - schwer beschädigt wurde, konnten fast alle Proben rechtzeitig nach Spitzbergen gebracht werden.

DI Dr. Katharina Hristoforoglu