Das war der Herbstgemüsetag am Zinsenhof

Herbstzeit ist Gemüsezeit!

Herbstzeit ist Gemüsezeit! Wohin jetzt aber mit all den Gemüseüberschüssen aus dem eigenen Garten oder auch aus heimischer Erwerbsproduktion? Eine bisher unterschätzte, ressourcenschonende Möglichkeit, nämlich das Dörren und Trocknen von Gemüse, wurde von der Abteilung Gemüsebau der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn im Rahmen des Jahresschwerpunktes 2020 an der Versuchsaußenstelle Zinsenhof genau untersucht.

 

Wolfgang Palme, Leiter der Forschungsabteilung Gemüsebau und sein Team testeten verschiedene Trocknungsverfahren und 150 verschiedene Gemüsearten und –sorten auf ihre Anwendbarkeit in Haushalt und heimischer Direktvermarktung.

Paradeiser, Paprika, Gewürzkräuter und Wurzelgemüse kamen ebenso in den Schrank wie exotische, chinesische Spezialgurken, essbare Blüten oder Chili. Dass dieses Thema alles andere als eine trockene Angelegenheit ist, davon konnte sich ein – coronabedingt kleiner – Kreis an Fachleuten beim Herbstgemüsetag am Zinsenhof am 25. September 2020 überzeugen. Die unglaubliche Vielfalt der Produkte in der Ausstellung, die aussagekräftige Verkostung von Frisch- und Trockenproben und die genussvolle kulinarische Aufbereitung durch Spitzenkoch Johann Reisinger zeigte das faszinierende Potenzial dieses Gemüseveredlungsverfahrens.

Star des Tages war auch der Trockenschrank HERB.ert, der auf energiesparende und unglaublich aromaschonende Weise die Herstellung von Trockenprodukten mit konzentriertem Geschmack erlaubt. Den technischen Hintergrund erklärte Eduard Paschinger, der dieses Produkt entwickelt hat.

Statt im Winter Gemüseprodukte aus klimaschädlicher Importproduktion auf den Markt zu bringen, liefert der Forschungsbereich alternative Lösungsansätze, die auf Regionalität und Saisonalität beruhen und die Ressourceneffizienz von Gemüse berücksichtigen. Getrocknete Gemüse können ganz unkompliziert und mit einfachen Mitteln gelagert und den ganzen Winter über geliefert bzw. genossen werden – und schmecken gut! Damit stehen nicht nur die Aspekte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes im Focus des Projektes, sondern auch die Vernetzung mit den nachgelagerten Wirtschaftsbereichen wie etwa der Lebensmittelverarbeitung und Kulinarik.

Rückfragehinweis:

DI Wolfgang Palme
Tel.: 0664 8497611
Email: wolfgang.palme@gartenbau.at

Veröffentlicht am 28.09.2020