Das Summen im Blutweiderich

Im Staudensichtungsgarten der HBLFA für Gartenbau werden seit 2019 mehrere Sorten des Blutweiderichs beobachtet. Erste Vorlieben und Mitbewohner lassen sich bereits ausmachen.

Seit 2019 werden auf dem Gelände des Staudensichtungsgartens Schönbrunn 17 Sorten des Blutweiderichs (Lythrum) beobachtet und bewertet. Die fertigen Ergebnisse werden nach insgesamt drei Jahren aus zehn Sichtungsgärten zusammengefasst, wobei die anderen neun in Deutschland liegen.

Feuchte Träume

In Österreich sind drei Arten des Blutweiderichs einheimisch, von denen lediglich der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) und der Ruten-Blutweiderich (L. virgatum) in der Pflanzenverwendung eine Rolle spielen. Blutweideriche besiedeln feuchte bis nasse Standorte wie Feuchtwiesen, Ufer, Röhrichte und Gräben. In Gartenkultur genügen allerdings Pflanzplätze mit frischem Boden. Das entspricht Pflanzbeeten mit anderen Pracht- oder Wildstauden, die wir durch Bewässerung in der warmen Jahreszeit etwas feuchter halten müssen. Sie gedeihen vorzugsweise in sonniger, auch noch halbschattiger Lage. Innerhalb der Teichabdichtung ist die Feucht- und Sumpfzone der richtige Platz im Gartenteich.

Verlockende Blüte

Die Blütenfarbe dieser Sommerblüher lässt sich für die beiden Arten und diverse Sorten am besten als intensives Rosa oder Purpurrot beschreiben. Erfreulicherweise hat sich das Spektrum zu Hellrosa ('Blush', 'Pink Tails') und Weiß ('White Swirl') erweitert. Blutweideriche sind wertvolle Insektenpflanzen. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2016 fanden die Autoren in mediterranen Feuchtgebieten diverse Hautflügler wie Honigbienen, Hummeln, Furchenbienen und Wollbienen. Auch Schwebfliegen als Zweiflügler und drei Arten von Schmetterlingen wurden vom Blutweiderich angelockt. Die Beobachtungen im Staudengarten der HBLFA für Gartenbau unterstützen diese Beobachtungen: In blühenden Blutweiderichen summt und brummt es intensiv.

Jürgen Knickmann

Veröffentlicht am 24.03.2022