Geklonte Walnüsse aus Indien

Das Walnussprojekt wurde erfolgreich finalisiert: Insgesamt sechs Sämlingsklone aus dem indischen Dachigam-Nationalpark konnten aus dem Reagenzglas gezogen und vermehrt werden. Als Grundlage zur Großvermehrung wurden sie weitergegeben.

An der HBLFA für Gartenbau wurde bereits 2016 in der Abteilung Zierpflanzen unter Glas/In-vitro-Labor ein Forschungsauftrag zur Vermehrung der Walnuss (Juglans regia) angenommen. Im ersten Walnussprojekt von 2016 bis 2018 konnten die Fruchtsorte ‘Säulennuss‘ sowie die Selektion Schönborn zur Wertholzproduktion erfolgreich in vitro etabliert und vermehrt werden. Besonders spannend ist die Herkunft der Selektion Schönborn: Sie konnte aus Absaaten von Nussbeständen aus einem der Ursprungsgebiete der Walnuss im Dachigam-Nationalpark der Region Kaschmir in Indien gewonnen werden. Walnussbäume aus Dachigam haben sich in den heimischen Wäldern bereits bewährt, denn sie verfügen über eine hervorragende Stammqualität und Wuchsleistung, die vergleichbar mit jener von Edellaubholzbeständen ist.

 

Da der Bezug von Absaaten bald nicht mehr möglich sein wird, wurden alternative Vermehrungsmethoden in Erwägung gezogen. Beprobt wurde im ersten Walnussprojekt ein mehrjähriger Baum (sogenanntes adultes Pflanzenmaterial) mit besonderen Wuchseigenschaften. Im zweiten Walnussprojekt von 2020 bis 2022 wurde zur Erhöhung der Vermehrungs- und Bewurzelungsrate auf Samen (sogenanntes juveniles Pflanzenmaterial) zurückgegriffen. Mit Erfolg: Nun konnten zu Beginn des dritten Projektjahres sechs selektierte Sämlingsklone aus In-vitro-Kultur zur „Großvermehrung“ weitergegeben werden.

DI Dr. Katharina Hristoforoglu

Veröffentlicht am 11.02.2022