Ersatz für Chemie: Ökologische Pflanzenschutzmittel

Bei der Produktion von Zierpflanzen wird meist zu chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln gegriffen. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Global 2000 Umweltforschungsinstitut sucht die Abteilung Pflanzenschutz der HBLFA für Gartenbau nun nach ökologischen Alternativen.

Bei der Produktion von Zierpflanzen spielt die Qualität eine sehr wichtige Rolle. Die Pflanzen müssen frei von Krankheiten und Schädlingen sein, selbst geringe optische Folgeschäden werden kaum toleriert. Um diesen hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, sind geeignete Pflanzenschutzmaßnahmen unumgänglich. Häufig bedeutet das den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln.

Trend zur Ökologie

Viele Betriebe setzen jedoch bereits erfolgreich Nützlinge ein, um Schädlingspopulationen einzudämmen. Weil die Nützlinge empfindlich auf manche Wirkstoffe reagieren, müssen auch die anderen Pflanzenschutzmaßnahmen umgestellt werden. Vom Umstieg von chemisch-synthetischen auf ökologische Pflanzenschutzmittel profitieren aber nicht zur die Nützlinge: Die Produktionsbetriebe können so die Kultur- und Erntearbeiten flexibler durchführen, da die behandelten Flächen für Personal zugänglich bleiben. Der Trend zeichnet sich auch bei Verbrauchern ab, die zunehmend ökologisch produzierte Pflanzen nachfragen.

Test von alternativen Verfahren

In einem Kooperationsprojekt mit dem Global 2000 Umweltforschungsinstitut testet die Abteilung Pflanzenschutz verschiedene alternative Verfahren zum Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Dafür werden an der HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten bei der Kultur von Minirosen unterschiedliche Ansätze untersucht: Effektive Mikroorganismen kommen ebenso zum Einsatz wie Biostimulantien und Elektrolysewasser. Sie sollen den Einsatz von Pestiziden verringern und so zur ökologischen Pflanzenproduktion beitragen, die von Produzenten und Verbrauchern stark nachgefragt wird.

Kampf den Pilzsporen

Die meisten Rosensorten sind für mehrere Pilzkrankheiten wie Echter oder Falscher Mehltau sehr anfällig. Besonderes Augenmerk wird daher bei dieser Kultur auf die Vorbeugung von Pilzkrankheiten gelegt. Bei den Versuchen werden Topfrosen mit verschiedenen Mitteln behandelt und das Ausmaß des Krankheitsbefalls beobachtet. Die verschiedenen Behandlungsvarianten werden auch mit unbehandelten Kontrollparzellen verglichen. So kann man die Erfolgsbilanzen der unterschiedlichen Mittel in Relation zu keiner Behandlung und zueinander setzen.

Heikle Praxis

Das Projekt soll weitere Erkenntnisse für den erfolgreichen Einsatz in der Praxis bringen. Dafür muss der zeitliche und finanzielle Mehraufwand gering und die Handhabung ungefährlich und einfach sein. Die erzielbare Pflanzenqualität muss außerdem vergleichbar oder besser als bei chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln sein, um in der Praxis Verwendung zu finden.

Lydia Matiasch

Veröffentlicht am 10.03.2022