Holzhäcksel als Containersubstrat
Die Verwendung von Torf im Gartenbau ist immer wieder Thema von Diskussionen. Als Grund wird die Zerstörung von Mooren bzw. Torflagerstätten angeführt. Deshalb ist es möglich oder sogar wahrscheinlich, dass die Verwendung von Torf in Zukunft sowohl aus ökologischen als auch aus politischen Gründen stark eingeschränkt sein wird. Auch hinsichtlich einer Kostenreduktion gegenüber Torfsubstraten sollten Untersuchungen angestrebt werden. Deshalb wurde zum Thema „Torfersatzprodukte“ von der Abteilung Gehölzkunde und Baumschulwesen in Kooperation mit der Baumschule Praskac ein Projekt durchgeführt, in welchem Holzhäcksel als Substrat für die Kultur von Gehölzen (Ligustrum, Thuja und Kleinstrauchrosen) in Gefäßen getestet wurde.
Einfluss der Unterlagen auf die Rosensorten
Die Unterlage hat einen mitunter wesentlichen Einfluss auf die Blüh-, Wuchs- und Resistenzeigenschaften der veredelten Rose. Um dies zu überprüfen wurden jeweils Beetrosen, Edelrosen, Strauchrosen, Englische Rosen und Kletterrosen von sieben verschiedenen Rosenzüchtern jeweils auf vier verschiedene Rosenunterlagen veredelt. Die Veredlung der Rosensorten erfolgte in der Baumschule Weber, Pottendorf. Die Auspflanzung der veredelten Rosensorten erfolgte in der Außenstelle Jägerhausgasse der HBLFA Schönbrunn. Die wissenschaftliche Bearbeitung (Feststellung folgender Parameter: Gesundheit, Frostresistenz, Wuchs, Blühverhalten und Remontieren, Anzahl der Blüten pro Trieb, Austrieb, Auftreten von Wildtrieben, Ausfälle je Unterlage) erfolgt vom Team der HBLFA Schönbrunn. Das Projekt wird in Kooperation mit der Baumschule Weber, dem Stadtgartenamt Baden bei Wien und Herrn Erich Unmuth (Rosenspezialist) durchgeführt.
EUROTRIAL - Internationale Sichtung von Vinca minor
Es werden alljährlich neue Sorten diverser Gehölzarten, darunter auch Vinca minor, angeboten. Ziel der internationalen Sichtung ist es, die gesündesten, besten und geeignetsten Sorten für die Verwendung im öffentlichen und privaten Bereich herauszufinden. Die Ergebnisse können in den unterschiedlichen Versuchsanstalten aufgrund unterschiedlicher Boden- und Klimabedingungen durchaus unterschiedlich ausfallen. Im April 2010 wurden an den teilnehmenden Instituten der europäischen Gehölzsichtung (Eurotrial) jeweils 19 Sorten nach einem einheitlichen Schema ausgepflanzt und in den folgenden Jahren ebenfalls nach einem vorgegebenen einheitlichen Schema bewertet. Die Bonitierung erfolgt jeweils über einen Zeitraum von drei Jahren.
EUROTRIAL - Internationale Sichtung von Hibiscus syriacus
Die europäische Gehölzsichtung (Eurotrial) zielt darauf ab, ausgewählte Gehölzsortimente mit überregionaler Bedeutung europaweit einer Sichtung zu unterziehen, die Sortenkenntnisse sowie die Verwendung hochwertiger Sorten zu fördern. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Sortenechtheit, Pflanzengesundheit, positive Wuchseigenschaften und den Zierwert, z.B. Blütenwirkung, Blühdauer etc. gelegt.
Für diese Sichtung wurden unter der Obhut von Gilles Galopin (Institut National d'Horticulture (INH), Frankreich) 59 Hibiscus syriacus-Sorten gesammelt und vermehrt. Im Frühjahr 2014 wurden die veredelten Jungpflanzen an die teilnehmenden Institute in Frankreich, Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Belgien, Finnland und Österreich ausgeliefert. Unsere Pflanzen wurden in Container getopft und weiterkultiviert und im Spätsommer in der Außenstelle Jägerhausgasse ausgepflanzt. Die Bonitierungen werden in den folgenden drei Jahre (2015-2016) durchgeführt, 2017 ist die endgültige Auswertung der Daten geplant.
An jedem Standort wird (unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse) die Entwicklung der Pflanzen und deren Qualität nach objektiven Beurteilungskriterien gemessen, subjektive Kriterien werden von einer Jury (Mitarbeiter der HBLFA sowie Baumschuler und Pflanzenverwender) evaluiert. Die Auswertung der Daten sowie Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt sowohl regional als auch international.
EUROTRIAL - Internationale Sichtung von Weigela (buntlaubige und schwachwüchsige Sorten)
n den letzten Jahren ist eine größere Anzahl neuer buntlaubiger (rotlaubige, gelblaubige und panaschierte) und schwachwüchsiger Sorten in den Handel gekommen. Um den Gartenwert dieser neuen Sorten vergleichen zu können wurde beschlossen, diese Sorten einer internationalen Sichtung zu unterziehen. Für diese Weigela-Sichtung wurden unter der Obhut von Andrew McSeveney und Chris Sanders (Royal Hortical Society (RHS), RHS Garden, Wisley) 26 verschiedene buntlaubige bzw. schwachwüchsige Weigela-Sorten gesammelt und von der New Place Nursery vermehrt. Jungpflanzen wurden im April 2008 an die teilnehmenden Institute der europäischen Gehölzsichtung (Eurotrial) verschickt und dort jeweils nach dem gleichen Schema ausgepflanzt und von 2009 bis 2012 bonitiert. Die Auspflanzung der Weigela-Sorten der HBLFA Schönbrunn erfolgte im Sichtungsgarten für Gehölze und Stauden Königshof.
EUROTRIAL - Internationale Sichtung von Buddleja davidii
Der Sommerflieder (Buddleja davidii in Sorten) ist eine beliebte und häufig verwendete Gehölzart in Gärten und im öffentlichen Grün. Die einzelnen Sorten weisen sehr große Unterschiede bezüglich Blüh- und Wuchseigenschaften sowie bezüglich ihrer Winterhärte auf. Aufgrund der Verwendung zahlreicher unterschiedlicher Handelsnamen durch verschiedene Baumschulen und Gartencenter können zahlreiche Sorten nicht mehr eindeutig den richtigen Sortennamen zugeordnet werden. Die Internationale Gehölzsichtung „Eurotrial“ sollte diesbezüglich Sicherheit verschaffen und auch die Eignung der Sorten für die jeweiligen unterschiedlichen Klimaregionen feststellen.
Die Sichtung umfasste insgesamt 49 Sorten von Buddleja davidii. Die Pflanzen wurden im Frühjahr 2007 am Sichtungsgarten für Gehölze und Stauden Künigshof, einer Außenstelle der HBLFA Schönbrunn, ausgepflanzt. Bonitiert wurden nach einheitlichem Schema: Blüheigenschaften, Wuchsform, Wuchsstürke, Standfestigkeit, Frosthärte und Regeneration, Befall durch Krankheiten und Schädlinge, sowie Duft und Gesamteindruck (von 2008 bis 2010).
Überprüfung der Wirkung von Pflanzenstärkungsmittel
Pflanzenstärkungsmittel sollen einen Einfluss auf die Pflanze gegen Anfälligkeiten von Pilzerkrankungen, Selbstschutzwirkung gegen tierische Schädlinge, Schutzwirkung gegen Wurzelerkrankungen, Selbstheilkräfte der Pflanzen aktivieren und eine Stressresistenz herbeiführen.
Zu diesem Zweck wurde 2014 ein Projekt gestartet, in welchen 6 verschiedene Pflanzenstärkungsmittel und Bodenhilfsstoffe bzw. deren Kombinationen getestet werden. Die Bewertung erfolgt in regelmäßigen Abständen visuell, dazu werden Zuwachs (Höhe und Breite), Belaubung (Farbe, Krankheiten), sowie das Auftreten von Schadinsekten und Krankheiten gemessen. Folgende Mittel bzw. Kombinationen werden getestet: Terrafert Boden (Bodenhilfsstoff mit EM), Terrafert Blatt, Terrafert Boden in Kombination mit Terrafert Blatt, Trichostar, Rhizovital und Waldleben.
Sichtung von immergrünen Laubgehölzen - Prunus laurocerasus
Bedingt durch das starke Vordringen des Feuerbrandes im letzten Jahrzehnt sind vor allem zahlreiche Gattungen und Arten innerhalb der Familie der Rosaceae stark gefährdet. In verschiedenen Bundesländern Österreichs ist die Verwendung feuerbrandgefährdeter Pflanzen verboten. Auf der Suche nach Alternativen wurde die Lorbeer-Kirsche (Prunus laurocerasus) sowie deren Sorten auf ihre Eignung für die Verwendung unter den hier vorherrschenden Klima- und Bodenbedingungen gesichtet. Die Sortenvielfalt hat zur Folge, dass von der Lorbeer-Kirsche mittlerweile alle Wuchsgrö&Szlig;en vom niedrigen Bodendecker bis hin zum Großstrauch verfügbar sind. Allerdings waren verlässliche Angaben zu Wuchseigenschaften und endgültiger Größe der einzelnen Sorten nicht oder nicht ausreichend vorhanden.
Das vorliegende Projekt (im Frühjahr 1999 wurden im Sichtungsgarten Königshof 23 Sorten von Prunus laurocerasus bzw. P. lusitanica ausgepflanzt) ist ein „Langzeitprojekt“, in welchem nicht nur die ersten 3 bis 5 Jahre bonitiert wurde, sondern die Bonitierung über einen Zeitraum von 14 Jahren erfolgte. Das Projekt ist bereits abgeschlossen.
Sichtung von immergrünen Laubgehölzen
Im Projekt „Alternativen für feuerbrandgefährdete Gehölze&lbquo; wurden auch die Arten und Sorten von Buxus gesichtet. Dazu wurden im Frühjahr 1999 im Sichtungsgarten Königshof insgesamt 70 Arten und Sorten von Buxus sempervirens und Buxus microphylla ausgepflanzt. Auch dieses Projekt war ein Langzeitprojekt, in welchem die Bonitierung über einen Zeitraum von 14 Jahren erfolgte. Aufgrund der langen Laufzeit sind weitere Parameter wie die Anfälligkeit der unterschiedlichen Sorten gegenüber dem „Triebsterben“ (Cylindrocladium buxicola) sowie dem „Buchsbaumzünsler“ (Glyphodes perspectalis) hinzugekommen. Das Projekt ist bereits abgeschlossen.
Nationalpark Donau-Auen schneidet Weiden an der HBLFA Schönbrunn
Die langjährige Kooperation zwischen dem Nationalpark Donau-Auen und den Abteilungen Gehölzkunde und Baumschulwesen sowie Garten- und Landschaftsgestaltung der HBLFA für Gartenbau in der Außenstelle Jägerhausgasse findet auch heuer mit umfangreichen Schutzmaßnahmen statt. Mit Abstand und Masken schneiden die MitarbeiterInnen des Nationalparks Weidenstecklinge für Ausbesserungsarbeiten an den Weidenflechtwerken auf der Schlossinsel. Leider können die Schüler und Schülerinnen der Gartenbauschule heuer nicht selbst Hand anlegen und die Weidenflechtwerke ausbessern. Nach Lockerungen der Corona-Maßnahmen werden wir aber auf jeden Fall die neuen Weidenbauten im Nationalpark-Zentrum begutachten!