Microfarming: lebensfähige Gemüsebetriebe auf kleinster Fläche
Ziel aller angewandter Forschungsaktivitäten an der Versuchsaußenstelle Zinsenhof ist die Förderung eines kleinstrukturierten heimischen Gemüsebaus. Um damit auch lebensfähig zu sein, müssen Anbautechniken entwickelt werden, die unaustauschbare Gemüseprodukte für die Direktvermarktung hervorbringen. In diesem Projekt wird das Potenzial von Rolltunnelsystemen oder Dauergemüsekulturen genauso untersucht wie der Einsatz ergonomischer, investitionsextensiver Kleingeräte auf Gemüsebeetflächen.
Low-Energy-Produkts: Ernteverfrühung durch Nutzung organischer Abbauwärme
Bevor sich der Intensivgemüsebau in Gewächshäusern etablieren konnte, produzierten Generationen von Gärtnern gemüsebaulicher Produkte in Mistbeetkästen. Zur Ernteverfrühung wurde dabei ein einfaches, ressourcenschonendes biologisches Prinzip genutzt: der Abbau organischer Substanz erzeugt Wärme, mit der die Saison verlängert werden kann. In vorliegendem Projekt wurde dieses Prinzip in Form einer Dammkultur in zeitgemäße Folientunnel „übersetzt". Tomaten können damit im ansonsten gänzlich ungeheizten Folienhaus bereits Ende Februar gepflanzt und Ende Mai beerntet werden. Gurken sind bereits Mitte Mai erntereif, bunte Paprika Mitte Juli.
Heizungsfreier Wintergemüsebau:
In diesem Projekt wurden am Zinsenhof völlig neue Anbauverfahren entwickelt, die eine Winterfrischernte von Gemüse erlauben, ohne dass Heizungsenergie eingesetzt werden muss. Es wird dabei die neu entdeckte Tatsache genutzt, dass viele Gemüsearten, besonders Salate, Salatkräuter und Knollengemüse, wesentlich frostfester sind, als das bisher bekannt war. Durch die Entdeckung einer verlorenen Jahreszeit kann eine regionale, im echten Sinn des Wortes saisonale Frischversorgung durch heimische Betriebe ganzjährig gewährleistet werden